Mumps, Masern, Röteln
Wer mit dieser Wortfolge sofort eine verpflichtende Impfung aus seinen Kindertagen verbindet, der wird wahrscheinlich ähnlich gelassen wie ich mit den anstehenden Corona Impfungen umgehen. Muss halt sein, da offensichtlich alternativlos. Mit den kritischen Stimmen einer überraschend großen Anzahl an Menschen in meinem Umfeld dazu, versuche ich mich gerade auseinanderzusetzen. Was ist da los? Welche Bedenken, welche Ängste, welche Informationslücken bedrohen die notwendige „Durchimpfung“ der Bevölkerung? Oder anders gefragt, was muss passieren, damit jeder die Impfung als Teil der Befriedigung unserer aller menschlichen Bedürfnisse empfindet? Ich habe da ein paar Vorschläge, wie man das angehen kann
1. Bedürfnis nach Kohärenz und Sinnhaftigkeit – Spenden mal anders, statt mit Chips vor dem Fernseher generös 100 € für eine telefonische Gesprächssequenz mit Florian Silbereisen beim RTL Spendenmarathon zu überweisen, lieber in einen Picks investieren. Die Nachhaltigkeit ist schwer zu überbieten.
2. Bedürfnis nach Bindung – wenn sogar der Papst sich impfen lassen will, dann kann keine höhere Macht damit hadern, oder? Und wer es noch nicht ahnen sollte – es geht hier um die Anderen, nicht um einen selbst.
3. Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle – es gilt immer noch: Meinung ist nicht Wissen und wo nicht genug Wissen gebildet werden kann, hilft immer noch eine Haltung. Wenn mein autoimmun erkrankter Kollege sich impfen lassen will, um seine Mutter zu schützen, dann ist das Haltung.
4. Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung – die Tattoo Studios haben geschlossen, hier haben wir eine echte Alternative, wenn man mal wieder die Zähne zusammenbeißen und für den Rest seines Lebens etwas für seinen Körper davon haben will – die Corona Impfung, gleich zweimal.
5. Das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz – als Impfheld mit entsprechendem Sticker auf dem Jackenärmel ein Pflegeheim besuchen gehen und sich von allen Senioren/-innen auf die Schulter klopfen lassen… und dem Personal anschließend die Leviten lesen.
Und an alle vermeintlichen Weltenretter da draußen – nicht warten, bis Umwelt gerecht Pfand auf Impfdosen erhoben wird oder recycelbare Impffläschchen kommen, sondern jetzt helfen, auch wenn es nur um die Spezies der Homo Sapiens geht.
Von Kerstin Hattar