Mutti kommt…

Es gab noch nie so viel Aufregung wie dieses Jahr, wenn uns Mutti zu Weihnachten besuchen kommt. Viele Fragen mussten im Vorfeld geklärt werden. Wann kommt sie denn am besten, wie lange kann sie bleiben, auf welchem Weg kommt sie und kann sie denn überhaupt kommen aus dem Sündenpfuhl Berlin Marzahn? Das alles ruft nach einem fundierten Projektplan, der die Verordnungen, Empfehlungen und Risiken übersichtlich und natürlich auch digital abbildet. Dafür wurde meine Tochter engagiert. Welche Meilensteine setzen wir denn da für eine erfolgreiche Operation „Weihnachten in Familie“?

• 3 Stunden Wartezeit auf dem Markt einplanen im feuchten und windigen Freien zum Corona „Schnell“ Test, damit Mutti safe ist – nicht schön, aber check.
• Anreise Deutsche Bahn mit reserviertem Einzelplatz – möglich und erlaubt, check.
• Nutzung der Deutschen Bahn mit dem Mercedes unter den Schnutenpullis, der FFP2 Maske – vorhanden, check.
• Abendessen am Vorabend des 24.12. mit 3 Menschen aus 2 Haushalten – ist erlaubt, check.
• Spazierengehen mit 3 nahen Verwandten, um die Lichterwelten Magdeburg zu bestaunen und dabei Glühwein aus der Thermoskanne zu trinken – na ja, so semi erlaubt, trotzdem check.
• 4 Menschen aus 3 Haushalten am Heiligabend – ist erlaubt, check. Wir überlegen noch, die diesjährigen und besonders hässlichen Weihnachtsservietten als Mundschutz zu verbasteln für eine lustigere Atmosphäre.
• Wetterbericht prüfen – Dauerregen und starke Windböen – was machen wir denn jetzt 3 Tage lang? Ich habe alle Spiele aus der Butze rausgesucht und weiß jetzt schon, dass Mutti uns vernichtend schlagen wird bei Scrabbel.

Mein Mann will Heilig Vormittag vor Verzweiflung allein auf den Brocken, um dem Schwiegermutter Overkill zu entgehen, wir haben bereits Teile unserer opulenten Lebensmittelvorräte in seinen Jackentaschen deponiert – damit er nicht wegfliegt (wer meinen Mann kennt, kann schmunzeln) und natürlich, damit er Heiligabend etwas zu essen hat, wenn er nicht nach Hause findet im Dunkeln.

Mutti sagt dazu am Telefon, wenn es mit ihr vorbei ist, ist es eben vorbei – „meinetwegen müsst ihr das alles nicht machen“, sagt sie…“Hauptsache es gibt was Schönes zu trinken“, sagt sie. Frei nach dem Lebensmotto von Harald Juhnke „Meine Vorstellung von Glück – keine Termine und leicht einen sitzen“. Check.

Passt auf euch und eure Lieben auf und genießt diese Zeit einmal anders – mit Achtsamkeit als größtes Geschenk unterm Weihnachtsbaum.

von Kerstin Hattar

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Leitung Vertrieb und Beratung

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